Wer in einen Toastmastersclub eintritt, der hat zu Beginn tausende Fragen. Wie bereite ich meine Reden vor? Welche Ämter kann ich übernehmen? Wie funktioniert das Intranet EasySpeak?

Jeder der schon etwas länger im Club ist, kann natürlich darüber Auskunft geben. Aber der erste Ansprechpartner ist der eigene Mentor. Mit ihm bespricht man nicht nur seine ersten Redeprojekte und Ämter, sondern auch die Ziele, die man sich vorgenommen hat.

Mentorenkoordinator*in

Damit jedes neue Mitglied seinen passenden Mentor findet, haben wir bei den Mut und Rede Toastmasters Neukölln ein(e) Mentorenkoordinator*in: Sie/er hat den Überblick, welches erfahrene Mitglied momentan überhaupt zur Verfügung steht und wen das neue Mitglied (Mentee) gerne als Mentor haben möchte.

Wir haben ausserdem einen konkreten Mut und Rede Metoringleitfaden (PDF, ca. 390KB) geschrieben. Unser Vorstand fragt aber auch regelmäßig nach, ob alles in Ordnung ist oder ob weitere Unterstützung gewünscht wird.

Voraussetzungen eine*s/r Mentor*s/in

Um an dem Mentorenprogramm teilzunehmen, muss die/der zukünftige Mentor*in mindestens sechs Reden gehalten haben oder seit mindestens einem Jahr Mitglied im Club sein. Er kennt das Toastmasters Ausbildungsprogramm und die Clubstandards. Als Mentor*in ist es wichtig seine*m/r Mentee ein konstruktives Feedback geben zu können und Fähigkeiten wie flexibel, geduldig, respektvoll und interessiert mitzubringen.

Er/sie muss nicht alles über gute Reden wissen, denn oftmals hilft es dem Mentee einfach „nur“ zuzuhören, damit er sich über das aktuelle Projekt klar wird. Jeder Mentor stand einmal vor ähnlichen Situationen und hat Verständnis für seinen Mentee, wenn etwas mal nicht so gut lief. Sie/er steht dem Mentee unterstützend und ihm Mut machend zur Seite.

Ziele des Programms

Der Mentee hat gleich nach der Aufnahme im Club seinen ganz persönlichen Ansprechpartner und ist damit schneller in der Gruppe integriert. Jeder entscheidet selbst, wie viel und welche Art der Unterstützung er/sie zur Erreichung der Ziele braucht. So kann z.B. Lampenfieber schneller überwunden und Selbstvertrauen gestärkt werden.

Der/die Mentor*in begleitet und bietet Unterstützung an. Er/sie nimmt aktiv an der Entwicklung des Mentees teil, hält sich aber im Hintergrund. Hierbei kann der/die Mentor*in selbst die Eigenschaften und Fähigkeiten als Führungskraft weiter entwickeln und lernen, sensibel auf den Mentee einzugehen.

Für unseren gesamten Club ist es wichtig, dass die Reden, aber auch die Ausübung der Ämter in der hohen Qualität bestehen bleibt und somit der Spaß und die aktive Mitarbeit bei allen Mitgliedern gefördert werden kann.

Unsere Koordinatorin Katja

Katja kümmert sich bei Mut & Rede Toastmasters darum, dass jedes neue Mitglied einen einfachen Start in den Club-Alltag bekommt. Sie matcht die Mentor*innen mit den Mentees und steht bei Fragen zum Prozess Rede und Antwort. Hier beschreibt sie uns, was für sie gutes Mentoring bedeutet und wie sich das im besten Fall anfühlen sollte.

Gutes Mentoring ist für mich synonym zu bidirektionalem, offenem Austausch und Führen als Vorbild. Für mich geht es dabei um die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen und laufende Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Mentees.

Der Austausch ist ungezwungen und beide - MentorIn und Mentee - wachsen an den Impulsen die sie sich gegenseitig geben

Unsere Mentoring-Paare

Nicolai Wirth

Mentor, Präsident seit 2021, Mitglied seit November 2018

Martina Iljic

Mentee, Mitglied seit Februar 2021

Fragen an Mentor Nicolai

Warum bist du bei Mut & Rede Toastmasters Mentor geworden?

Mit Schifra Witkop, der Gründerin unseres Toastmasters Clubs, hatte ich selbst eine herausragende Mentorin. Sie hat mir sehr ausführlich erklärt, wie Toastmasters funktioniert (was für Neue sehr verwirrend sein kann). Vor allem hat sie sich viel Zeit genommen, den Aufbau und Inhalt meiner Eisbrecher-Rede und der zweiten und dritten Rede zu besprechen und sie zu verbessern. Auch hat sie mir wertvolles Feedback nach den Reden gegeben. Dadurch weiss ich, wie wichtig Mentoring bei Toastmasters ist und ich möchte das Gleiche neuen Mitgliedern von Mut und Rede Toastmasters Neukölln mitgeben. Ausserdem lernt man als Mentor selbst sehr viel und kann damit seine eigenen Führungsqualitäten und Reden immer weiter verbessern.

Wie sieht deine Unterstützung von Martina aus?

Ich bin mit drei Mentees gleichzeitig gestartet. Deshalb habe ich die ersten Treffen mit allen gemeinsam gemacht, um über Toastmasters grundsätzlich und die Rollen bei den Treffen zu sprechen. Es ging aber auch um die Ziele der Mentees bei Toastmasters und natürlich um Tipps für ihre ersten Redeprojekte. Für die Redeprojekte selbst haben wir dann in individuellen Treffen die Reden durchgesprochen, teilweise indem die Reden gehalten wurden und ich dazu Feedback gegeben habe.

Was bringt dir die Mentoring-Beziehung?

Zunächst, wie bereits erwähnt, ist es eine sehr gute Möglichkeit, über die eigenen Redeprojekte nachzudenken und diese immer besser zu machen. Aber natürlich ist es eine tolle Gelegenheit, die neuen Mitglieder kennen zu lernen. Die Club Treffen machen viel mehr Spaß, wenn man sich besser kennt und nicht immer nur alle zwei Wochen aufeinander trifft. Zusätzich habe ich als Coach auch die Möglichkeit, Mentoring-Kentnisse (hier bietet Toastmasters einiges an Lernmaterial) auszubauen.

Fragen an Mentee Martina

Warum bist du bei den Mut und Rede-Toastmasters?

Sprache ist machtvoll - und ich rede gerne und viel... Ich bin den Mut und Rede Toastmaster um eine Rednerin zu werden die mit ihren Worten Leute motivieren, begeistern und überzeugen kann.

Was macht Nicolai als Mentoren so wertvoll?

Nicolai ist ein sehr motivierter Mentor der sich Zeit für einen nimmt, nicht nur um allgemeine Abläufe eines Toastmasterabends zu erklären, sondern auch als Zuhörer und Bewerter in der Phase der Vorbereitung einer Rede agiert. Hierbei konnte er mir bisher spannende Denkanstöße geben und auch ein tolles Zitat, welches ich direkt in einer meiner Reden eingebaut habe ;)

Welchen Erfolg verdankst du deiner Mentorin?

Dank Nicolais Tipps habe ich mich bei meiner ersten Moderation sehr sicher gefühlt, wusste wann ich was anmoderieren muss und habe großen Spaß an der Rolle gefunden.

Welches Feedback hat dir besonders geholfen?

In jeder Rede etwas persönliches mit einzubauen und nicht nur Fakten/ Punkte aufzuzählen. Ein wirklich hilfreicher hinweis, da ich, wie oben bereits erwähnt, dahin hinkommen möchte, dass mein gesagtes bei Leuten in Erinnerung bleibt und im besten Fall zu Taten führt.


Ein perfekter Match – das Mentoring-Paar Schifra und Flavia

An einem heißen Juliabend im Jahr 2019 saßen ca. 15 Toastmasters (damals noch „Adlershof Toastmasters“) in einem Seminarraum in der Nähe der S-Bahnstation Sonnenallee und blickten zu einer blonden Frau im leuchtenden Sommerkleid.

Ich war recht aufgeregt, weil ich neu war und einen guten Eindruck machen wollte. Die Frau im Sommerkleid war die Gründerin dieses Rhetorikclubs, eine mehrfache Toastmasters-Redenwettbewerb-Gewinnerin und moderierte den Abend - selbstsicher, souverän, bestimmt.

Entsprechend geehrt fühlte ich mich, als sie nach dem Abend auf mich zukam und mir anbot meine Mentorin zu werden. „Das ist ein totaler Glücksgriff“, dachte ich und sagte sofort zu.

Im kommenden halben Jahr hat Schifra mich nicht nur in die Struktur von Toastmasters eingeführt, jede Rede mit mir vor- und nachbesprochen, sondern auch in jede einzelne Rolle: Von der Äh-Zählerin bis zur Gesamtbewerterin. Jedes Mal nahm Schifra sich sehr viel Zeit, um mich vorzubereiten. Anfang September 2021 haben wir uns getroffen und unsere gemeinsame Zeit nochmal Revue passieren lassen:

Formeller Ablauf unserer Mentoring Beziehung

Zuerst haben wir uns bei Schifra im Büro getroffen. Sie hat mir das Konzept und die Struktur von Toastmaster erläutert: Die Handbücher, die Lernpfade und die Rollen an einem Clubabend. Wir haben auch besprochen, welche Ziele ich bei Toastmasters erreichen möchte und wie wir unsere Arbeitsbeziehung gestalten wollen, d.h. wer wen anruft und wie oft wir kommunizieren wollen.

Im Folgenden haben wir hauptsächlich telefoniert und sind – Coronabedingt - zweimal zusammen spazieren gegangen. Meine ersten drei Reden hat sie stets gelesen und mir vorab ein Feedback gegeben.

Neben dem Vorbereiten erhielt ich auch im Nachhinein von ihr stets ein ausführliches Feedback. Das hat mir deswegen so gut gefallen, weil es einerseits für mich und meine Weiterentwicklung wertvoll war und es andererseits die Qualität des Clubs verbessert, wenn auch die Ausführung der Ämter konstruktiv-kritisch begleitet wird.

Emotionaler Ablauf unserer Mentoring Beziehung

Neben dem Formellen haben Schifra und ich uns auch privat sehr gut verstanden und ich habe ihr meine Freude mit kleinen Aufmerksamkeiten kundgetan. Darüber hat sich Schifra immer sehr gefreut. Sie hat es geschätzt, dass ich meine Dankbarkeit nicht nur mit Worten ausgedrückt habe. Z. B. habe ich ihr aus Belgien mal eine Packung Pralinen mitgebracht. Das seien so kleine Nettigkeiten gewesen, die unterstrichen haben, wie sehr ich mich gefreut habe, erinnert sie sich lächelnd. Außerdem ergänzte sie, sei es so schön gewesen, dass ich im Redeprojekt vier eine Lobrede auf sie gehalten hätte, in der ich ihren Verdienst als Mentorin im Club ausführlich beschrieben habe. Von der Rede sei sie ganz beglückt gewesen und hat sie sehr erfreut ebenso wie der Blumenstrauß, den sie zum Abschluss des Mentoring von mir erhalten habe.

Ich habe an Schifra ihre Professionalität und ihre Zeit geschätzt.

Learnings

Schifra sagte, dass für sie sei von Anfang an klar gewesen war, was sie leisten kann und wieviel Zeit sie für das Mentoring aufwenden kann. Gleich zu Beginn haben wir unsere Erwartungen aneinander abgesteckt, sodass es später keine Missverständnisse gab. Von Anfang an war klar, wie lange die Mentoring Beziehung dauert und was ich erwarten darf. Schifra war zuverlässig, d.h. alles was sie zugesagt hat, hat sie genauso auch gemacht. Der Zeitbedarf war abhängig von den Rollen, wurde aber im Laufe der Mentoring-Beziehung immer geringer. Das erste Treffen hat rund zwei Stunden gedauert, jedes Telefonat vor einer Rede dauerte wiederum eine Stunde und die Telefonate für die Rollenvorbereitungen jeweils 20-40 Minuten. 

Ein wichtiges Learning ist noch die Frage nach der Initiative: Diese kann von beiden ausgehen. Schifra meint, sie würde den/die Mentee entscheiden lassen, wie schnell er oder sie voranschreiten möchte. Auf der anderen Seite würde sie auch nicht monatelang auf ein Lebenszeichen warten, sondern sich mit einem Vorschlag melden. Oder wenn sie sah, dass ich mich für den nächsten Clubabend für eine neue Rolle eingetragen hatte, dann hat sie sich bei mir gemeldet und gefragt, wobei ich noch Unterstützung benötige.

Aber auch die Dankbarkeit sei ein wichtiges Learning, Schifra sagt dazu: „Als erfahrene Mentorin spreche ich hiermit eine Empfehlung an alle künftigen Mentees aus: „Seid dankbar für die Zeit und das Engagement, das Euch die Mentorinnen zur Verfügung stellen. Sprecht öfter mal ein Dank aus oder zeigt euch in irgendeiner Form erkenntlich, zum Beispiel durch kleine Geschenke, eine Essenseinladung oder etwas anderes Schönes, was man gemeinsam unternehmen kann.“

Flavia empfehlt allen neuen Mitgliedern, die ein Mentoring beginnen: 

  • Ein längeres Erstgespräch
  • Festlegen der Kommunikationsform und -häufigkeit
  • Klare Absprachen, um die Erwartungen auf beiden Seiten zu besprechen
  • Die Initiative für Gespräche sollte von beiden Seiten ausgehen
  • Dankbarkeit seitens des Mentees: „kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“
  • Länge der Mentoring-Partnerschaft festlegen (in der Regel bis zur dritten Rede)

Sei dabei

Wir treffen uns jeden 1. und 3. Montag im Monat ab 18 Uhr und beginnen pünktlich 18:30 Uhr mit unserem Club-Abend. Bitte komm pünktlich vor 18:30 Uhr, da wir verpflichtet sind die Haus-Tür abzuschließen, wenn wir beginnen. Vielen Dank. Wir beenden den Club-Abend gegen 21 Uhr.

      
District 95 · Division C · Area 6 · Club 1025950

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